Business Coaching & Organisationsentwicklung

Entscheidungen treffen im Unternehmen

28. Januar 2021
von Manfred Rack

Getroffene Entscheidungen alleine sind noch lange kein Garant für ein gutes Gelingen. Die Art und Weise, wie eine Führungskraft ihre Entscheidungen trifft, hat dabei starken Einfluss auf deren Wirkung. Überdies können die unterschiedlichsten Faktoren Entscheidungen maßgeblich beeinflussen.

Wann ist eine Entscheidung gut?

Eine Patentlösung dafür wird es wohl nie geben. Zu unterschiedlich sind die individuellen Anforderungen. Deshalb ist es notwendig abzuschätzen, worauf wir unsere Energie dabei richten. Ohne ein klares Ziel vor Augen, wird die Entscheidungsfindung leiden und wir verschwenden von Beginn an unsere Ressourcen. Unklarheiten bremsen uns regelmäßig aus und lassen uns rasch unsicher werden. Es bestehen aber noch andere Energiefresser welche uns heimsuchen. So kann die Frage, ob sich das Ergebnis einer Entscheidung über die allgemeine Akzeptanz nicht wesentlich nachhaltiger darstellt, als durch das Erreichen einer maximalen Produktivität, enorm verändern. Wie verbindlich eine Entscheidung am Ende ausfallen soll oder ob noch ein gewisser Spielraum zugelassen wird, kann ebenso kräfteraubend sein. Was auch immer wir an Energie aufbringen, letztendlich ist das Ergebnis davon abhängig.  Im Idealfall ergeben sich dabei weder Unsicherheiten noch allzu komplexe Lösungen (welche womöglich dann noch in der Umsetzung zu scheitern drohen).

Führen heißt Verantwortung für Entscheidungen zu übernehmen

Eine Führungskraft muss nicht immer selbst entscheiden. Ihre Aufgabe kann auch darin bestehen für eine solide Basis in der Entscheidungsfindung zu sorgen. Dementsprechend hängt das Verhalten auch vom jeweiligen Führungsstil ab. Meist spiegelt sich dieser über die vorherrschende Kultur und den vorhandenen Strukturen im Unternehmen wider. Die Frage wie eine Führungskraft andere bei ihren Entscheidungen teilhaben lässt, öffnet einen breiten Handlungsspielraum.

Von einem Extrem zum anderen: autoritär bis selbstverwaltend

Auf der einen Seite steht die Führungskraft mit ihrer alleiniger Entscheidungshoheit – sie entscheidet und ordnet an, ohne Kompromisse. Aus ihrem autoritären Verständnis heraus, versucht sie jedoch oft andere von ihrer Entscheidung zu überzeugen, im Glauben, dies stellt bereits eine Beteiligung dar. Erst wenn auch im Verlauf Fragen zugelassen werden, um größere Akzeptanz zu erreichen, befindet sich die Führungskraft in der Vorstufe einer tatsächlichen Beteiligung. In einer weiteren Stufe informiert die Führungskraft vorab andere und lässt dabei auch deren Meinungen in ihre Entscheidung einfließen. Echte Beteiligung passiert jedoch erst dann, wenn Lösungen gemeinsam erarbeitet werden, aus denen heraus die Führungskraft auswählt. Beim Delegieren von Entscheidungen werden indessen Grenzen festgelegt, innerhalb denen andere selbst entscheiden dürfen. Haben alle eine demokratische Entscheidungsbefugnis, tritt die Führungskraft lediglich koordinierend auf, auch als Schutzmacht gegenüber anderen Abteilungen. Über all dem steht eine reine Selbstverwaltung. Vorhaben werden dabei selbstständig organisiert und umgesetzt.

Egal welche Entscheidungen wir treffen, es wird immer jemanden geben, der sie für schlecht hält!

Trotzdem sollte man sich nicht davon abhalten lassen, Entscheidungen auch zu treffen. Das Hinauszögern ohne triftigen Grund (Sorge vor den Auswirkungen oder auf ein nie eintretendes „Wunder“ zu warten, gehören wohl nicht dazu) ist eine schlechte Wahl. Entscheidungen, welche wir treffen, müssen für uns passen und dafür sollten wir auch stehen.

Mit einer Begleitung durch die systemische Beratung lassen sich Entscheidungsprozesse passend zum Unternehmen und zur Problemstellung individuell gestalten. Der dabei entstehende Freiraum fördert die Kreativität der Beteiligten und lässt alternative Handlungsmöglichkeiten bei Entscheidungen entstehen. Für weitere Fragen oder Interesse stehe ich gerne zur Verfügung.